Hofer Robert, * 5.4.1885 Rothrist † 1954 Belfort
Grafiker und Maler
Biographie nach Angaben von Hans Ruesch, Aarburg und Rolf Hofer, Rothrist.
Robert Hofer verlebte seine Jugend und seine Schulzeit mit seinen Brüdern Max und Erwin in Rothrist AG. Hier wirkte der Vater als Gemeindeschreiber. Anschliessend ging er am selben Ort in eine Flachmalerlehre bei Malermeister Spörri im Sennhof.
Um sein künstlerisches Talent weiter zu entwickeln, schrieb er sich in der Basler Kunstschule ein. Darauf zog es ihn zu weiteren Studien nach Paris. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges liess ihn in die Schweiz zurückkehren, wo er im Welschland Militärdienst leistete. Während dieser Zeit entstanden aus jener Gegend Winterbilder und eine ganze Anzahl Karikaturen zum Thema Militär.
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Original: aquarellierte Tuschezeichnung | Motiv als Postkarten |
Im Anschluss daran arbeitete er zusammen mit seinem Malerfreund Albert Nyfeler im Lötschental, u. a. auch bei der künstlerischen Ausgestaltung der Kirche von Kippel VS. In dieser Zeit erwachte seine Begeisterung für die Bergwelt, die ihn ein Leben lang begleitete. Er wurde ein Berggänger, der auch vor schweren Touren nicht zurückschreckte. Immer wieder zog es ihn über Gletscher hinauf zu den Gipfeln. Dabei entstanden Bilder, die zeigen, was ihm diese Landschaften bedeuteten.
Bellinzona, 9. 1. 08 |
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Text auf der Rückseite des Bildes: Mit seinem Freunde – Charles – kam Robi über den Gotthard,
musste aber in einer |
Schliesslich zog es ihn wiederum nach Frankreich. Er liess sich in Belfort nieder, wo er eine Familie gründete, der Tochter Nelly und Sohn Albert entsprossen. Um letzterem eine Karriere bei der französischen Marine zu ermöglichen, nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. Albert brachte es dort schliesslich zu hohen Kommandostellen. Robert Hofer fand hier neben seiner freien künstlerischen Tätigkeit auch Gelegenheit, grafische Aufträge für die ortsansässigen Peugeot Betriebe auszuführen.
Robert Hofer befasste sich stets mit dem Gedanken, nur noch für die Kunst zu arbeiten und zu leben. In Belfort lebte jedoch auch die Familie seines jung verstorbenen Bruders. Für dessen Frau mit fünf Kindern sorgte er nun ebenfalls. Um zehn hungrige Münder zu stopfen, brauchte es einen sichern Broterwerb und somit war der Traum vom freischaffenden Künstler vorerst nicht zu verwirklichen.
Erst im Jahre 1944 konnte er seinen erlernten Beruf aufgeben und nur noch der Kunst leben. Es begann eine fruchtbare Zeit. In den 10 Jahren, die ihm noch verblieben arbeitete er unermüdlich, und dies, obwohl seine Sehkraft ständig abnahm.
Immer wieder zog es ihn in die alte Heimat zurück, wo er ein gern gesehener Gast bei einem treuen Freundeskreis war. Bei diesen Besuchen unterliess er es nicht, die nähere Umgebung stets aufs Neue in Bildern darzustellen. Ein besonders liebes Motiv war ihm der Rothrister Kirchenhügel und der Blick von dort übers Aaretal mit der Festung Aarburg und dem dahinter liegenden Jura.
In seiner Landschaftsmalerei gelang es ihm meisterhaft, die verschiedenen Stimmungen der Tages- und Jahreszeiten einzufangen. Zeugnis davon gibt eine ganze Anzahl von Gemälden, welche im Heimatmuseum Rothrist (HMR) ausgestellt sind.
Er verstarb 1954 in Belfort.
Abendstimmung am Kirchenhügel (Gemälde im HMR)
Pfarrhaus und Kirche Rothrist mit Blick zur Aarburger Festung
und dem Säli (Gemälde im HMR)
Blick vom Kirchenhügel zur Aarburger Festung, zum Säli und zum
Engelberg, 25. Dezember 1923 (Gemälde im HMR)