Das Sonnenhaus in Wisen, erbaut 1981
Die erste sogenannte „Erdölkrise“ 1973 führte jedem vernünftigen Menschen drastisch vor
Augen, dass eine langfristige und nachhaltige Energieversorgung nur über erneuerbare
Energiequellen und einen sparsamen Umgang damit zu erreichen ist.
So beschäftigten wir uns bei der Planung unseres Hauses 1975 mit der Konstruktions- und
Funktionsweise von Häusern, die gebaut wurden, als Energie noch nicht in scheinbar
unerschöpflichem Mass zur Verfügung stand. Deshalb dienten uns als Vorbilder alte
Bauernhäuser in der Schweiz und Deutschland, welche durch bauliche Massnahmen einen
intelligenten Umgang mit der Energie gewährleisteten. Es galt, dieses uralte Wissen mit den
neueren Möglichkeiten einer einfachen Technik zu kombinieren.
Das Resultat war schliesslich ein „Passives Solarhaus“. Bei diesem Konzept wird der
Wärmeenergieverbrauch durch rein bauliche Massnahmen – wie zum Beispiel Isolation,
Ausrichtung des Hauses, Fensteranordnung etc. – minimiert. Ein Wintergarten auf der
Südseite bildet zusammen mit Sonnenkollektoren die Basis der Wärmeversorgung.
Eine Holzheizung dient zur Überbrückung der kältesten Zeit vom Dezember bis März und ein
gut isoliertes Wasserreservoir von 17 Kubikmeter Inhalt ermöglicht es zudem, gespeicherte
Wärmeenergie vom Herbst erst im Winter zu verbrauchen.
Das Haus war 1981 fertig gebaut und es zeigte sich, dass die Erwartungen mehr als erfüllt
wurden. Die zur Zeit als fortschrittlich geltenden Minergie-Standards werden bei weitem
übertroffen und dies ohne Einsatz von komplizierter Technik oder höchstwertiger Energie
(Elektriziät) zur Wärmegewinnung.
Das grosse Haus braucht für Heizung und Warmwasseraufbereitung jährlich nur wenige
Kubikmeter Holz. Die Umrüstung auf Pellets brachte zudem eine vollständige Automatisierung
des Betriebs.
Leider mussten wir auf Grund unserer Erfahrungen auch erkennen, dass es noch ein paar
weitere Energiekrisen braucht, bis der letzte behördliche Entscheidungsträger die Tragweite des Problems erfasst.
Trudy und Alex Grendelmeier